Wir wurden vom Vetamt Sigmaringen geprüft und haben den §11 des Tierschutzgesetzes erhalten.


Verantwortung aus Liebe

Gesundheit unserer Aussies

Die Gesundheit unserer Colored Eyes Aussies steht für uns an erster Stelle. Als verantwortungsbewusste Züchter legen wir großen Wert auf eine sorgfältige Auswahl unserer Zuchttiere, um robuste, vitale und wesensfeste Hunde zu züchten.


Wir achten nicht nur auf die genetische Vielfalt, sondern auch auf eine umfassende medizinische Betreuung. Unsere Aussies werden regelmäßig tierärztlich untersucht und auf relevante Erbkrankheiten getestet. Dabei überprüfen wir unter anderem HD (Hüftdysplasie), ED (Ellbogendysplasie), MDR1-Defekt, HSF4 (charakterbedingte Augenerkrankung) und CEA (Collie Eye Anomalie).


Doch Gesundheit bedeutet mehr als nur gute Gene – eine artgerechte Haltung, gesunde Ernährung und liebevolle Sozialisierung tragen entscheidend zum Wohlbefinden unserer Hunde bei. Auf dieser Seite erfährst du mehr über unsere Gesundheitsvorsorge und unsere Zuchtphilosophie.

Ein braun-weißer Hund steht an einem steinigen Strand in der Nähe des Wassers.

Sie brauchen Hilfe bei der Behandlung? Hier ein Einblick in die täglichen Probleme

  • Abgebrochener Zahn

    Ich habe letztens gesehen, dass sich mein Hund eine Ecke seines Zahns abgebrochen hat – vermutlich hat er auf etwas zu Hartes gebissen.


    Er frisst aber ganz normal und zeigt keine Anzeichen von Schmerzen. Sollte ich mir dennoch Sorgen machen?


    Zahnschäden kommen bei Hunden genauso häufig vor wie bei uns Menschen. Der Unterschied ist jedoch: Hunde zeigen in der Regel nicht, wenn sie Schmerzen haben – das bedeutet aber nicht, dass sie keine haben. Ein beschädigter Zahn kann durchaus schmerzhaft sein und sich außerdem entzünden, was langfristig zu größeren Problemen führen kann.


    Deshalb sollte der Zahn unbedingt von einem Tierarzt untersucht werden – idealerweise von einem Spezialisten für Zahnmedizin. In manchen Fällen lässt sich der Zahn durch eine einfache Füllung retten und muss nicht entfernt werden.

  • Aufgepasst: mit diesen Bewegungen schaden sie um Welpen dauerhaft

    Natürlich kann Ihr Welpe schon prima laufen und herumtollen. Aber gerade jetzt ist es wichtig, seinen Bewegungsdrang in die richtigen Bahnen zu lenken. Denn zu viel Belastung kann nicht nur das Skelett, sondern auch die Psyche Ihres Welpen dauerhaft beeinträchtigen. Wir zeigen Ihnen, was Ihrem Welpen stattdessen Spaß macht – und was ihm wirklich guttut:


    Weniger ist manchmal mehr

    An einem Hund aus der Nachbarschaft kann ich leider gut beobachten, wie wichtig es ist, junge Hunde nicht zu überfordern. Sein Besitzer ließ ihn schon sehr früh regelmäßig neben dem Fahrrad laufen. Die Folge: Heute kennt der Hund nur noch eine Form der Fortbewegung – laufen, laufen, laufen. Er ist kaum zu führen, will immer nur vorwärts. Dass diese Überbelastung vermutlich auch seinen Knochen geschadet hat, ist anzunehmen. Dabei braucht es viel weniger Aktion, um einen Welpen sinnvoll zu beschäftigen.


    Welpen sind wie Babys

    Sie brauchen Ruhe, Zuwendung und Anreize – aber kein Sportprogramm. Natürlich träumen viele frischgebackene Hundehalter von langen Spaziergängen oder wilden Frisbeespielen. Doch als verantwortungsvoller Besitzer sollten Sie diese Wünsche zum Wohl Ihres Welpen erst einmal hinten anstellen. Ein Welpe ist – genau wie ein Kleinkind – noch ein Baby. Er braucht Fürsorge, Liebe, aber vor allem: Ruhe.


    Ich vergleiche das gern mit kleinen Kindern: Sobald ein Kind laufen kann, fördert man es mit kleinen Strecken, lässt es mal rennen, mal klettern – aber niemand würde von einem Kleinkind erwarten, eine Wanderung zu machen. Und genauso ist es beim Welpen. Fähigkeiten dürfen langsam wachsen und sich festigen – ohne dauerhafte körperliche Anforderungen.


    Zu viel Belastung schadet den Knochen

    Übermäßige körperliche Aktivität kann sich negativ auf den Knochenbau auswirken. Die Muskulatur eines Welpen ist noch nicht stark genug, um Belastungen gut abzufangen – also lastet das Gewicht direkt auf den Gelenken und Knochen. Das kann zu dauerhaften Schäden und Entwicklungsstörungen führen.


    …und Überforderung bedeutet Stress

    Nicht nur körperliche Überlastung, auch zu viele Reize über einen zu langen Zeitraum machen den Welpen krank. Er braucht viele Ruhephasen, um das Erlebte zu verarbeiten. Bieten Sie daher Reize in kleinen Dosen – und ermöglichen Sie Rückzugsorte, an die sich Ihr Welpe zurückziehen kann, wenn es ihm zu viel wird.


    Woran Sie erkennen, was Ihr Welpe braucht

    Es lässt sich leider nicht pauschal sagen, wie lange ein Welpe aktiv sein darf – denn Rasse, Größe und Entwicklung sind sehr unterschiedlich. Kleine Hunde sind oft früher ausgewachsen als große. Ein Papillon ist mit etwa neun Monaten ausgewachsen, ein Kangal kann bis zu anderthalb Jahre wachsen.


    Informieren Sie sich also über die Entwicklungsphasen Ihrer Rasse und achten Sie auf die körperliche Reife Ihres Hundes. Besonders bei großen und schweren Rassen ist es wichtig, geduldig zu sein – denn zu frühe Belastung kann schwerwiegende Gelenksveränderungen verursachen.


    Diese Bewegungen sind besonders gefährlich:

    Sie müssen Ihren Welpen nicht in Watte packen – aber es gibt bestimmte Bewegungen, die seiner Gesundheit ernsthaft schaden können:


    Springen: Vermeiden Sie, dass Ihr Welpe vom Sofa, aus dem Kofferraum oder über Hindernisse springt – selbst wenn sie niedrig sind.


    Ballspiele: Lassen Sie den Ball nur ein kleines Stück über den Boden rollen. Große Würfe mit abruptem Stoppen beim Aufnehmen belasten die Knochen.


    Rennen: Joggen oder Radfahren sind tabu – auch später nur nach dem vollständigen körperlichen Wachstum und mit behutsamem Aufbau der Belastung.


    Treppen: Treppensteigen belastet Wirbelsäule und Gelenke. Einzelne Stufen sind okay, aber mehrere Stockwerke sollten vermieden oder der Welpe getragen werden.


    Wie lange darf ein Welpe spazieren gehen?

    Es gibt eine einfache Faustregel:


    Lebensmonat × 5 Minuten.

    Ein vier Monate alter Welpe darf also etwa 20 Minuten am Stück spazieren gehen, ein acht Monate alter rund 40 Minuten. Das bezieht sich auf strukturierte Spaziergänge. Zusätzlich darf Ihr Welpe natürlich im Garten stromern, im Haus herumlaufen oder mit anderen Welpen spielen.


    So fördern Sie die Entwicklung Ihres Welpen richtig:

    Bewegung ist wichtig – aber welpengerecht! Alles, was die Geschicklichkeit schult, ist ideal:


    Unterschiedliche Untergründe: Legen Sie eine Plane aus, gehen Sie durch eine Pfütze, einen Laubhaufen oder über weiches Moos.


    Balancieren: Ein stabiler Baumstamm eignet sich super zum Balancieren. Sichern Sie Ihren Welpen mit dem Geschirr und heben Sie ihn am Ende vorsichtig herunter.


    Hindernisse: Ein Besenstiel am Boden oder ein Mikado aus Schwimmnudeln hilft beim gezielten Heben der Pfoten.


    Unregelmäßiger Untergrund: Eine Matratze oder ein frisch gepflügter Acker fordert Koordination und Gleichgewicht.


    Spieltunnel: Ein Tunnel (z. B. aus dem Möbelhaus) stärkt Selbstvertrauen – es erfordert Mut, sich allein hinein zu wagen.


    Fazit:

    Bieten Sie Ihrem Welpen viele unterschiedliche Anreize – aber genauso wichtig sind Rückzugsmöglichkeiten und Pausen. Das Hundeleben ist noch lang – und ausgedehnte Abenteuer warten noch viele Jahre auf Sie beide.

  • Schwarzkümmelöl – glänzend Kraft gegen Parasiten

    Gute Ergebnisse gegen diese lästigen Blutsauger lassen sich auch ganz ohne Chemie erzielen – zum Beispiel mit Schwarzkümmelöl. Probieren Sie es doch einmal aus!


    Chemische Mittel sind nicht immer unbedenklich. Eine regelmäßige Parasitenvorsorge ist besonders wichtig, denn gerade Zecken können gefährliche Krankheiten wie Borreliose übertragen. Leider ist aber auch ein chemischer Zeckenschutz nicht ohne Risiko: Wenn Ihr Hund empfindlich reagiert, können Nebenwirkungen wie Allergien, Hautveränderungen oder in seltenen Fällen sogar epileptische Anfälle auftreten – etwa durch die beliebten, aber sehr starken Spot-on-Präparate aus der Apotheke.


    Schwarzkümmelöl – die natürliche Alternative

    Schwarzkümmelöl ist eine pflanzliche Alternative zu herkömmlichen Antiparasitenmitteln. Sie können es sowohl innerlich als auch äußerlich anwenden. Ein hochwertiges, kaltgepresstes Schwarzkümmelöl erhalten Sie in Drogerien, Reformhäusern oder im Fachhandel für Tierbedarf.


    Anwendung und Dosierung

    Innerlich: Geben Sie täglich – je nach Größe Ihres Hundes – 2 bis 6 Tropfen über das Futter. Nach einigen Tagen entwickelt der Körpergeruch Ihres Hundes (für uns nicht wahrnehmbar) eine abwehrende Wirkung auf Zecken, Flöhe & Co.


    Äußerlich: Geben Sie ein paar Tropfen auf eine weiche Bürste und bürsten Sie sanft über das Fell. Auch so kann das Öl seine Wirkung entfalten.


    Fazit

    Wenn Sie nach einer natürlichen Alternative zu chemischen Präparaten suchen, ist Schwarzkümmelöl definitiv einen Versuch wert. Übrigens: Auch für uns Menschen ist es ein bewährtes Naturheilmittel – z. B. zur Stärkung des Immunsystems.

  • Bringen Sie mit diesem einfachen Hausmittel Glanz ins Fell ihres Hundes

    Bierhefe ist eine natürliche Unterstützung für Haut und Fell und versorgt Ihren Hund mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Sie ist besonders hilfreich in Phasen, in denen der Körper Ihres Hundes mehr braucht – etwa im Wachstum, nach einer Erkrankung oder in stressigen Zeiten wie einer Trächtigkeit.


    Typische Anzeichen für einen Nährstoffmangel sind juckende Haut, stumpfes Fell oder übermäßige Talgproduktion. In solchen Fällen kann Bierhefe eine sinnvolle Ergänzung sein.


    Besonders empfehlenswert: eine Bierhefekur zum Fellwechsel

    Sobald die Tage länger werden, beginnt bei vielen Hunden der Fellwechsel. Der Körper produziert jetzt viele neue Haare – das kostet Energie und verbraucht Nährstoffe. Eine Bierhefekur über etwa drei Wochen kann in dieser Phase sehr hilfreich sein. Geben Sie täglich die empfohlene Menge Bierhefe über das Futter. Das Ergebnis: gesünderes, glänzenderes Fell und ein sichtbar vitalerer Hund.


    Bierhefe – ein natürlicher Vitamin-B-Spender

    Bierhefe enthält eine Vielzahl gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe:


    B-Vitamine (besonders reichlich)


    Mineralstoffe


    Spurenelemente


    Aminosäuren


    Antioxidantien


    Selen


    Vor allem der hohe Gehalt an Vitamin B ist hervorzuheben – kein anderes natürliches Lebensmittel enthält so viel davon wie Bierhefe.


    Bierhefe ist erhältlich in Pulverform, Flocken oder Tabletten. Die meisten Hunde mögen den Geschmack, sodass Sie sie problemlos unter das tägliche Futter mischen können. Sie finden Bierhefe in Drogerien, Apotheken oder im Fachhandel für Tiernahrung.


    So dosieren Sie richtig:

    Als grobe Richtlinie gilt:

    1 Gramm Bierhefe pro 10 kg Körpergewicht pro Tag.


    Beispiele:


    Ein kleiner Rehpinscher mit 10 kg: 1 g täglich


    Ein Schäferhund mit 28 kg: ca. 3 g täglich


    Wenn Ihr Hund empfindlich auf neue Futtermittel reagiert, beginnen Sie mit halber Dosierung über eine Woche hinweg. Zwar sind keine Nebenwirkungen bekannt, manche Hunde können jedoch anfangs mit Blähungen reagieren.


    Fazit:

    Bierhefe ist eine natürliche, gut verträgliche Unterstützung für die Gesundheit Ihres Hundes – besonders bei Haut- und Fellproblemen oder in Zeiten erhöhten Nährstoffbedarfs. Ob zum Fellwechsel, in der Rekonvaleszenz oder zur allgemeinen Vitalitätssteigerung: Bierhefe lohnt sich!

  • MDRI

    Die MDR1-Gen-Erbgutvariante beim Collie und verwandten Rassen

    Einige Fragen und Antworten


    Eine kurze Erklärung vorweg:

    Ich wurde gebeten, einige Informationen zum Thema MDR1 zusammenzutragen und dabei auch meine persönliche Meinung sowie Erfahrungen einfließen zu lassen.

    Dieser kurze Artikel ist daher nicht als wissenschaftliche Abhandlung zu verstehen, sondern soll grundlegende Gesichtspunkte zu diesem Thema darstellen.


    Was ist MDR1?

    Die sogenannte Blut-Hirn-Schranke schützt das zentrale Nervensystem vor schädlichen Fremdstoffen, die nicht ins Gehirn gelangen sollten. Damit das gelingt, verfügt der Organismus über spezielle Transportproteine in den Wänden der Blutgefäße. Diese filtern bestimmte Stoffe und pumpen sie zurück in den Blutkreislauf.


    Eines dieser Proteine ist das MDR1-Protein („multi drug resistance“) – es wird durch das MDR1-Gen codiert.


    Insbesondere bei Collies und verwandten Rassen tritt häufiger ein Defekt im MDR1-Gen auf. Je nach Ausprägung wird ein Hund als


    MDR1 -/- (homozygot betroffen),


    MDR1 +/- (heterozygot betroffen) oder


    MDR1 +/+ (frei von der Genvariante)

    bezeichnet.


    Der Defekt beeinträchtigt die Schutzfunktion des MDR1-Proteins – vor allem an der Blut-Hirn-Schranke. Auch beim Menschen sind ähnliche Erbgutvarianten bekannt.


    Was sind die Folgen?

    Hunde, die von dieser Genvariante betroffen sind, können bestimmte Arzneistoffe ungefiltert in ihr zentrales Nervensystem aufnehmen. Das kann zu schweren Nebenwirkungen führen – in Einzelfällen sogar mit tödlichem Ausgang.


    Besonders bekannt ist der Wirkstoff Ivermectin, der bei Hunden mit MDR1-Defekt zentralnervöse Nebenwirkungen auslösen kann.


    Worauf muss man achten, wenn der eigene Hund betroffen ist?

    Hunde mit MDR1-Erbvariante können auf bestimmte Medikamente überempfindlich reagieren. Das gilt allerdings nicht ausschließlich für MDR1-Hunde – auch Hunde ohne diese Genvariante und sogar Katzen können Nebenwirkungen auf bestimmte Medikamente zeigen.


    Bei Narkosen gibt es mit den gängigen Narkosemitteln keine bekannten MDR1-bedingten Probleme.

    Wichtig ist, offen mit dem Tierarzt zu sprechen. In der Regel wird dieser auf kritische Medikamente verzichten. Wirkstoffe wie Ivermectin sind in Bezug auf Collies bereits seit Langem bekannt und werden ohnehin vermieden. Für fast alle kritischen Medikamente gibt es alternative Präparate.


    Sind Hunde mit MDR1-Gendefekt krank?

    Nein.

    Ob man von einem „Defekt“ oder einer „Genvariante“ spricht: Die Lebensqualität betroffener Hunde ist in keiner Weise eingeschränkt.

    Ein MDR1 -/- oder +/- Hund unterscheidet sich äußerlich und gesundheitlich nicht von anderen Hunden. Weder Gesundheit noch Lebensdauer sind beeinträchtigt.


    Es handelt sich also nicht um eine Krankheit im klassischen Sinne, sondern um eine genetische Besonderheit, die bei bestimmten Medikamenten zu beachten ist.


    Ist ein MDR1-Test sinnvoll? Muss ich meinen Hund testen lassen?

    Den meisten Tierärztinnen und Tierärzten ist bekannt, dass vor allem Collies auf bestimmte Medikamente empfindlich reagieren können. Viele dieser Mittel wurden deshalb schon lange vor Verfügbarkeit des Gentests nicht bei diesen Rassen eingesetzt.


    Der MDR1-Test kann jedoch helfen, genauer einzuschätzen, ob bestimmte Medikamente unbedenklich eingesetzt werden dürfen (bei MDR1 +/+) oder ob – wie bisher – auf Alternativen zurückgegriffen werden sollte (bei MDR1 -/-).


    Ob ein solcher Test sinnvoll ist, liegt im Ermessen des Besitzers. Einen Hund nur deshalb nicht zu übernehmen, weil er MDR1 -/- ist, halte ich für übertrieben.


    Der MDR1-Test in der Zuchtselektion – sinnvoll oder übertrieben?

    Hierüber lässt sich streiten.

    Es stellt sich die Frage: Wird durch Selektion auf MDR1 wirklich eine schwerwiegende Erbkrankheit verhindert? Oder riskiert man durch Einschränkung des Genpools – etwa durch engere Verpaarungen – andere genetisch bedingte Erkrankungen?


    Wie mit dem MDR1-Gen in der Zucht umgegangen wird, sollte sachlich und differenziert diskutiert werden.


    Ein Hund mit MDR1 -/- kann ein ganz normales, langes und gesundes Leben führen – und sollte auch so wahrgenommen werden.


    gez. Dr. Alexander Koch

  • Gefährliche Infektionskrankheiten

    Staupe

    Die Staupe ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt ist. In Deutschland ist sie durch die regelmäßige Impfung glücklicherweise selten geworden – doch noch in den 1960er-Jahren war sie eine der häufigsten Todesursachen bei Hunden.


    In den letzten Jahren werden jedoch wieder vermehrt Fälle von Staupe gemeldet. Besonders Welpen und junge Hunde sind gefährdet. Der Virus breitet sich im Körper aus und befällt die inneren Organe. Wird die Krankheit nicht frühzeitig behandelt, kann auch das Gehirn betroffen sein – mit schweren neurologischen Spätfolgen.


    Erkrankt ein Welpe vor dem Zahnwechsel, kommt es häufig zu einem dauerhaft geschädigten Gebiss: Die Zähne sind im Erwachsenenalter dann oft bräunlich verfärbt und weniger widerstandsfähig.


    Parvovirose

    Die Parvovirose ist eine relativ „junge“ Virusinfektion, die erst vor weniger als 40 Jahren entdeckt wurde. Besonders Welpen und alte Hunde sind gefährdet. Der Verlauf ist meist dramatisch:


    Betroffene Tiere leiden an blutig-wässrigem, stark stinkendem Durchfall, der kaum aufzuhalten ist. Der extreme Flüssigkeitsverlust kann innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden – vor allem für junge Hunde.


    Besonders tückisch: Der Parvovirus ist extrem widerstandsfähig und bleibt außerhalb des Körpers – z. B. im infizierten Kot – monatelang in der Umwelt aktiv. So kann sich ein Hund auch ohne direkten Kontakt zu einem kranken Artgenossen infizieren.


    Leptospirose

    Bei der Leptospirose handelt es sich nicht um eine Viren-, sondern um eine bakterielle Infektion. Verschiedene Bakterienstämme können die Krankheit auslösen – unter anderem durch den Urin von Mäusen und Ratten.


    Trinkt ein Hund beispielsweise aus einer Pfütze, in der sich Leptospiren befinden, können diese über kleinste Verletzungen in der Maul- oder Nasenschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen. Dort befallen sie vor allem die Leber und Nieren und zerstören rote Blutkörperchen.


    Nicht jeder infizierte Hund zeigt Symptome – kann aber trotzdem über Monate oder Jahre Bakterien über Speichel und Urin ausscheiden.

    Besonders kritisch: Leptospirose ist auch auf den Menschen übertragbar und somit eine Zoonose.


    Tollwut

    Die Tollwut ist eine tödlich verlaufende Virusinfektion, die fast alle Säugetiere – einschließlich des Menschen – befallen kann. Der Virus befindet sich im Speichel infizierter Tiere und wird meist durch Bisse übertragen. Es folgt eine Gehirnhautentzündung, für die es nach Ausbruch der Krankheit keine Heilung gibt – weder beim Tier noch beim Menschen.


    Deutschland gilt seit 2008 als tollwutfrei, was einer konsequenten Impfstrategie bei Haustieren sowie der oralen Immunisierung von Wildtieren – insbesondere Füchsen – zu verdanken ist. In anderen Teilen der Welt sieht das anders aus: In Asien, Afrika und Osteuropa sterben jährlich zehntausende Menschen an dieser tödlichen Infektion.


    Hepatitis contagiosa canis (HCC)

    Diese nicht auf den Menschen übertragbare Viruserkrankung betrifft vor allem die Leber des Hundes. Die Ansteckung erfolgt über Urin oder Kot infizierter Hunde. Besonders bei jungen, ungeimpften Tieren kann die Erkrankung innerhalb kürzester Zeit tödlich verlaufen.


    Auch nach überstandener Infektion kann der Hund die Viren noch bis zu einem Jahr über den Urin ausscheiden – und so unbemerkt zur weiteren Verbreitung beitragen.


    Fazit:

    Alle genannten Krankheiten können durch eine regelmäßige Impfung wirksam verhindert werden. Die Impfung schützt nicht nur den einzelnen Hund, sondern auch die Allgemeinheit – einschließlich anderer Tiere und, im Fall der Leptospirose und Tollwut, auch den Menschen.

  • Flöhe

    Flöhe beim Hund – was tun?

    Ein ausgedehnter Waldspaziergang mit Ihrem Hund – und schon kann es passiert sein: Ihr Hund hat Flöhe.

    Diese lästigen Parasiten sind nicht nur unangenehm, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen.


    Wie kommt es zum Flohbefall?

    Flöhe können jeden Hund treffen – selbst den gepflegtesten. Kein Tier ist immun.

    Besonders gefährdet sind Hunde mit viel Kontakt zu freilebenden Tieren oder Wildtieren, z. B. Jagdhunde. Die Flohprophylaxe sollte daher ganzjährig erfolgen – besonders in den warmen Monaten (Sommer und Herbst).


    Was tun bei akutem Flohbefall?

    Die Bekämpfung von Flöhen ist nur dann erfolgreich, wenn man gleichzeitig:


    das Tier selbst behandelt,


    das gesamte Umfeld (Wohnung, Auto, Körbchen etc.) reinigt,


    alle anderen Tiere im Haushalt (auch Katzen!) mitbehandelt.


    ❗ Wichtig: Auch das Auto nicht vergessen – auch dort können Floheier und Larven sitzen!


    Erste Hilfe & Hausmittel gegen Flohbefall

    🔹 Bei Juckreiz:

    Kälte: Kühlpack oder Eisbeutel (niemals direkt auf die Haut legen!)


    Wärme: z. B. „Bite-Away“ aus der Apotheke (Hitzestift gegen Insektenstiche – nur bei Hunden)


    Pflegende Cremes: Aloe Vera oder Hamamelis (bei Menschen) gegen Reizungen und Entzündungen


    🔹 Für das Fell:

    Mische 10 Tropfen Eukalyptus-, Lavendel- oder Teebaumöl mit 1 Liter Wasser

    → In eine Sprühflasche füllen und sanft auf das Fell aufsprühen (nicht bei Katzen verwenden!)


    🔹 Flohfalle selber machen:

    Flaches Gefäß (z. B. Backblech) mit Wasser füllen


    In die Mitte eine brennende Kerze stellen – die Wärme zieht Flöhe an


    Ein Schuss Spülmittel im Wasser verhindert, dass die Flöhe auf der Oberfläche laufen können → sie ertrinken


    🔹 Für die Wohnung:

    Reinigungslösung:

    → 4–5 Tropfen Citronellaöl auf 1 Liter Wasser zum Wischen von Oberflächen

    → 10 Tropfen auf 1 Liter Wasser in eine Sprühflasche für Vorhänge, Teppiche und Polstermöbel


    ⚠️ Wichtiger Hinweis zu ätherischen Ölen:

    Nicht bei Katzen verwenden!


    Kein Kontakt mit Schleimhäuten


    Vorsicht bei Allergien (nicht direkt einatmen)


    Nicht auf offene oder entzündete Hautstellen geben


    Wenn Flöhe bereits in der Wohnung sind:

    🐶 Beim Hund:

    Baden mit einem Flohshampoo (tötet Flöhe, entfernt Eier, Larven und Puppen)


    Tägliches Kämmen mit einem Flohkamm


    Anwendung eines Repellents (Schutz vor Neuinfektion)


    Alle Haustiere im Haushalt behandeln


    🏡 In der Wohnung:

    Täglich gründlich staubsaugen → Ein Stück Flohhalsband in den Staubsaugerbeutel legen

    → Beutel anschließend sofort entsorgen


    Glatte Flächen mit heißem Wasser (> 60 °C) wischen


    Kleidung & Decken bei möglichst hohen Temperaturen waschen


    Hitzempfindliche Gegenstände: mind. 1 Woche bei –18 °C ins Gefrierfach


    Heißluftdampfer und Fogger wirken meist nicht gegen Larven


    Besser: Sprays, die die Atemwege der Flöhe verkleben

    → Diese sind für Wirbeltiere unbedenklich und wirken bis zu neun Wochen


    Fazit:

    Ein Flohbefall ist ärgerlich – aber mit gezielter und gründlicher Behandlung gut in den Griff zu bekommen. Achten Sie auf Vorbeugung, besonders in den wärmeren Monaten, und behandeln Sie immer Tier und Umgebung gleichzeitig.

  • Zecken

    Was Sie über Zecken wissen sollten

    🕷 Wann ist Zeckenzeit?

    Zecken verlassen ihr Winterquartier in der Laubstreu bereits ab etwa 7 °C Außentemperatur. In milden Jahren kann die Zeckensaison daher deutlich länger andauern als nur von März bis November.

    Fazit: Mit Zecken ist ganzjährig zu rechnen.


    💉 Warum braucht die Zecke Blut?

    Unsere heimischen Zeckenarten – z. B. der Gemeine Holzbock – durchlaufen drei Entwicklungsstadien: Larve, Nymphe, erwachsene Zecke. Für jede dieser Phasen benötigt die Zecke eine Blutmahlzeit.


    Zeckenweibchen brauchen zusätzlich Blut, um Eier zu legen. Sie paaren sich meist während des Saugakts auf dem Wirtstier. Nach der Mahlzeit fällt die Zecke ab und legt bis zu 3.000 Eier.


    ⚙️ Wie stechen Zecken?

    Zecken stechen – sie beißen nicht.

    Mit ihren Kieferklauen ritzen sie die Haut an und schieben dann ihren mit Widerhaken besetzten Stechapparat in die Wunde. Dabei geben sie Speichel ab, der gerinnungshemmend, schmerzstillend und entzündungshemmend wirkt. So merkt der Hund in der Regel nichts.


    Ein klebender Speichel verankert den Stechapparat zusätzlich in der Haut.


    👃 Wie findet die Zecke den Hund?

    Zecken sitzen auf Grashalmen oder im Gebüsch und warten auf vorbeikommende Tiere.

    Eine kurze Berührung genügt, damit sie sich festhalten.


    Obwohl Zecken blind und taub sind, nehmen sie über feine Sinnesorgane Bewegung, Körperwärme und Gerüche wahr. Auf dem Wirt suchen sie sich bevorzugt wenig behaarte Stellen, z. B.:


    Ohren


    Achseln


    Zwischen den Zehen


    Innenschenkel


    🤒 Warum machen Zecken krank?

    Zecken können beim Stechen verschiedene Krankheitserreger übertragen:

    Einzeller, Bakterien und Viren, die im Blut und in Körperzellen von Wildtieren leben.

    Ein einziger Stich kann mehrere Infektionen gleichzeitig übertragen.


    Nicht jede Infektion führt zu einer Erkrankung – aber die Gefahr ist da, für Hund und Mensch.


    🐜 Welche Zeckenarten gibt es in Deutschland?

    Gemeiner Holzbock: überall in Deutschland verbreitet


    Auwaldzecke: besonders im Süden, Osten und vereinzelt im Saarland


    Braune Hundezecke: nicht heimisch, wird aber immer wieder eingeschleppt (v. a. aus dem Mittelmeerraum)


    🛡 Wie wirken Anti-Zeckenmittel?

    Gängige Mittel wirken entweder als:


    Repellentien (abschreckend): Sie stören die Wahrnehmung der Zecken und verhindern das Stechen.


    Kontaktgifte: Töten Zecken ab, sobald sie mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen.


    Sie sind erhältlich als:


    Spot-on-Präparate


    Sprays


    Halsbänder mit Langzeitwirkung (bis zu 8 Monate)


    Diese Produkte verteilen sich über die Hautoberfläche und sollen die meisten Stiche verhindern.


    🔍 Wie entfernt man eine Zecke richtig?

    Täglich absuchen – besonders nach Spaziergängen im Grünen.


    Zecke mit einer Zeckenzange oder gebogenen Pinzette dicht über der Haut fassen.


    Langsam und gerade nach oben ziehen, ohne zu quetschen.

    Quetscht man die Zecke, kann sie Krankheitserreger in die Wunde abgeben.


    🚫 Was sollte man nicht tun?

    Nicht drehen: Zecken haben kein Gewinde – Drehen kann zu abgerissenen Mundwerkzeugen führen.


    Keine Hausmittel wie Öl oder Klebstoff verwenden: Die Zecke stirbt zwar, gibt aber dabei noch Speichel und Darminhalt ab – voller Erreger.


    🔥 Was tun mit der entfernten Zecke?

    Nach dem Entfernen:


    In Alkohol oder Desinfektionsmittel abtöten


    Verbrennen


    Wenn zerdrückt: unbedingt Kopf und Körper erfassen und nicht mit bloßen Fingern berühren

  • Trächtigkeitsverlauf

    Trächtigkeitsverlauf bei der Hündin – Tag für Tag

    1. Tag

    Die Spermien wandern in die Eileiter. Bei gesunden Rüden ist das Sperma bis zu sechs Tage im weiblichen Genital befruchtungsfähig.


    2.–4. Tag

    Befruchtung der Eizellen in der Eileiterampulle.


    4.–8. Tag

    Die befruchtete Eizelle beginnt sich täglich zu teilen:

    Zweizell-Stadium, Vierzell-Stadium usw. – dies sind die frühembryonalen Teilungsstadien. Die Embryonen sind zu diesem Zeitpunkt nur etwa ein Zehntel Millimeter groß.


    8.–9. Tag

    Die Eizellen entwickeln sich zu Blastozysten. Die Läufigkeit der Hündin endet nun ganz normal.

    → Wichtig: Weiterhin normale Fütterung und Bewegung – keine Medikamente ohne Rücksprache mit dem Tierarzt!


    10.–17. Tag

    Die sich teilenden Embryonen liegen für ca. 5–7 Tage frei und unregelmäßig in der Gebärmutter.

    Danach verteilen sie sich gleichmäßig in den Gebärmutterhörnern.


    18.–20. Tag

    Die Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut beginnt. Die Ausbildung der Plazenta setzt ein – jeder Embryo bekommt nun seinen festen Platz.

    Einige Hündinnen zeigen in dieser Phase Übelkeit und Fressunlust (meist nur ½ bis 3 Tage). Sie sind oft besonders anhänglich.


    21.–28. Tag

    Die Ausbildung der Plazenta ist abgeschlossen. Alle wichtigen Organsysteme sind nun angelegt, die Körperform ist in Grundzügen erkennbar.

    Ab jetzt spricht man vom Fötus, nicht mehr vom Embryo.


    Wichtig: Stirbt ein Fötus bis zum 28. Tag ab, wird er meist resorbiert, ohne dass es auffällt.


    Eine Ultraschalluntersuchung kann jetzt die Trächtigkeit nachweisen.


    Es kann zu zähflüssigem, klarem bis milchig-trübem Ausfluss kommen – ein häufiges Anzeichen für eine Trächtigkeit.


    Die Zitzen beginnen sich aufzurichten und färben sich rosa.


    ⚠️ Während der Organogenese (bis ca. Tag 35) sind die Föten sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen:


    Medikamente


    Impfungen


    Röntgenstrahlen


    Vitaminmangel oder -überdosierung


    Überhitzung (z. B. im Auto)


    Umweltschadstoffe (z. B. Düngemittel in Pfützen)


    Diese können zu Fehlbildungen führen!


    28.–35. Tag

    Beginn der Fetalperiode – Organe differenzieren sich weiter aus, das Wachstum beschleunigt sich:


    Augenlider bilden sich


    Ohrmuschel bedeckt den Gehörgang


    Finger separieren sich


    Männliches Genital ist erkennbar


    Die fünf Zitzenpaare sind angelegt


    → Die Hündin nimmt sichtbar an Bauchumfang zu, die Zitzen schwellen weiter an.

    → Bei einigen Hündinnen steigt das Trinkbedürfnis.


    35.–42. Tag (z. B. Tag 39)

    Die Finger sind vollständig getrennt und gespreizt, Krallen sind ausgebildet


    Tasthaare (Vibrissen) sind sichtbar


    Viele Hündinnen (z. B. „Laika“) werden ruhiger, ziehen sich zurück und schützen ihre Flanken.


    Das Spiel mit anderen Hunden wird oft verweigert, vor allem gegenüber Fremden.


    42.–56. Tag

    Bewegungen der Welpen sind spürbar – lege die flache Hand sanft auf den entspannten Bauch


    Die Körperbehaarung der Welpen ist vollständig


    Der Hündin fallen die Haare am Bauch aus


    Sie sollte nun mit der Wurfkiste vertraut gemacht werden


    💭 „Meine Hündin hat 4 kg zugenommen – wie viele Welpen wird sie haben?“

    → Das lässt sich nicht pauschal sagen:

    Eine Hündin kann z. B. 6 Welpen mit je 450 g, eine andere 10 Welpen mit je 300 g zur Welt bringen.


    56.–63. Tag

    Die Welpen gelten als Nesthocker – einige Organe (z. B. Lunge) sind bei der Geburt noch nicht vollständig ausgereift.

    Augenlider und Gehörgänge sind geschlossen.


    Die Hündin wird zunehmend unruhig:


    zeigt Nestbauverhalten (scharren, graben, hecheln)


    sucht nach einem geeigneten Wurfplatz


    kann weißen Scheidenausfluss haben


    Sinkt die Körpertemperatur um ca. 1,5–2 °C, beginnt die Geburt meist innerhalb der nächsten 6–24 Stunden.


    66. Tag

    Die meisten Welpen werden zwischen dem 60. und 65. Tag geboren.

    Spätestens am 66. Tag sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, um mögliche Komplikationen auszuschließen.