1. - 2. Woche = vegetative Phase
Der Welpe nimmt seine Umwelt überwiegend durch Berührungs-, Wärme- und Geruchsreize wahr. Sein Aktionsradius beschränkt sich auf die - ein " U " um ihn bildende Mutter. Entfernt man diese versucht der Welpe umgehend den Körperkontakt wieder herzustellen.
Instinktverhalten
Der Suchreflex und der Saugreflex sind eine erste Form von Jagdinstinkt. (Jagd auf Futter)
Jammern ist die erste Form von Kommunikation .(jammern und heulen heißt : Ich bin alleine, hilf mir
Kontaktliegen ist zwar wichtig für die Wärmeregulierung, aber später werden das nur noch die rangniedrigen, die infantileren Tiere tun. Die dominanteren werden sich etwas auf Abstand legen.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, das Welpen, die nur in den ersten zwei Wochen (Welpen können in dieser Zeit weder sehen noch hören, sondern nur riechen) Kontakt zu einem Menschen hatten, später auf andere Menschen völlig panisch reagiert haben. Nur der Mensch mit dem sie in den ersten 2 Wochen Kontakt hatten wurde akzeptiert. Zwar wurde er nicht als Sozialpartner oder als Artgenosse akzeptiert, aber, durch den Geruch, als etwas bekanntes.
2. - 4.Woche = Übergangsphase
Die Augen öffnen sich und der Welpe nimmt vermehrt mit seiner Umwelt Kontakt auf. Er verlässt zwischendurch schon kurz die Wurfkiste.
In dieser Phase entwickelt sich der Schreckreflex ganz massiv. Das ist für das Überleben in der Natur sehr wichtig. Wenn sich ein Welpe erschreckt, dann möchte er so schnell als möglich wieder ins Dunkle, in die Wurfkiste.
Züchter sollten in dieser Phase darauf achten, dass Welpen öfter mit plötzlichen Reizen konfrontiert werden.
4. - 8. Woche = Prägungsphase
Hier nimmt der Welpe bewusst sein Umfeld wahr, lernt seine Sozialpartner kennen. Hier entscheidet sich sein späteres Verhältnis zu Artgenossen, Menschen, Katzen usw. . Liegen hier Defizite, etwa durch isolierte Aufzucht vor, kann man diese später kaum noch aufarbeiten.
Je weniger ein Welpe in dieser Phase mit Menschen, anderen Tieren oder auch Geräuschen in Kontakt kommt, umso schlechter ist er geprägt. Abhängig von der Rasse und der Genetik kann das später zu großen Problemen führen.
Bei vernünftiger Prägung wird in dieser Phase ständig weniger Reflexverhalten gezeigt und die Instinktveranlagungsformen werden weiter entwickelt.
Das heißt, dass der Hund anfängt, mit seinen in den Erbanlagen verankerten Instinktverhaltensformen zu üben. Jetzt wird auch die Koordination des Welpen besser, obwohl die Bewegungen noch sehr grob und tollpatschig sind. Die Mimik fängt jetzt an sich zu entwickeln. Der Welpe fängt an "Grimassen" zu schneiden. In dieser Phase kann man beobachten, dass sich die Welpen gegenseitig beschnuppern. Sie fangen an, sich untereinander wahr zu nehmen, außerdem zeigen die jetzt jetzt erste Anfänge von Besitzverhalten.
Es ist in dieser Phase sehr wichtig, dass dem Welpen hier die Möglichkeit geboten wird, neue Erfahrungen zu machen. Neue Dinge zu fühlen (z.B. verschiedene Bodenbeläge), neue Gerüche zu entdecken und verschiedene Gegenstände ins Maul zu nehmen.
Der Welpe sollte jetzt auch die Möglichkeit haben, andere Menschen kennen zu lernen (z.B. anderes Geschlecht, andere Hautfarbe, junge und alte Menschen, Menschen mit einem verändertem Gangbild, etc.).
Auch Kontakt zu anderen Hunden ist jetzt wichtig, aber ohne das Muttertier.
3. - 5. Monat = Rangordnungsphase
Der Welpe sucht seinen Rang im Umgang mit seinen Sozialpartnern. Entscheidend ist hier die psychische nicht die physische Stärke. Hier werden die Weichen für eine erfolgreiche Eingliederung in die Familie gestellt.
ab dem 5. Monat = Rudelordnungsphase
Hier werden Wolfswelpen unter dem strengen Regime des Leitwolfes Ihren Aufgaben zugeführt. Hier ist der ideale Zeitpunkt die bis dahin eher locker gehaltene Erziehung in eine konsequente aber dennoch faire und Hundgerechte Erziehung.
7. Monat - ? (Rasseabhängig) = Pubertät
Der Hund kommt jetzt in die Endphase der körperlichen und geistigen Entwicklung.
Der Hund sieht jetzt aus wie ein erwachsener Hund und er merkt, dass auch seine Körperkraft gestiegen ist, was wiederum zu Rangordnungsstreitigkeiten mit ranghöheren Tieren und Menschen führen kann. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein pubertierender Junghund eine höhere Position im Rudel einnimmt, als ein Althund.
Für die Erziehung des Hundes in einem Mensch-Hund Rudel bedeutet das: Vorbeugen, dass der Hund zu viel Eigeninitiative entwickelt. Jetzt sollte nur stabilisiert werden, was man bisher im Zusammenleben mit dem Hund erreicht hat. Auf Rangordnungsstreitigkeiten sollte man sich jetzt nicht einlassen. Konsequent das erhalten, was man vorher aufgebaut hat.
Beginn des Erwachsenenalters ab dem 11. Monat
Das Erwachsenenalter beginnt beim Hund mit etwa 11 Monaten. Bei kleineren Rassen etwas früher und bei großen auch etwas später, da sie meist Spätentwickler sind. Im psychischen Bereich dauert der Reifungsprozess allerdings bis zum 2. oder 3. Lebensjahr, auch sind einige Instinkte dann erst voll ausgebildet.Seine Endgröße hat er mit 11 Monaten schon erreicht, wobei bei größeren Rassen darauf zu achten ist, dass die Festigung des Knochengerüstes meist erst mit 18 Monaten zu Ende ist. Obwohl der Hund mittlerweile geschlechtsreif ist, sind einjährige Hunde immer noch mit Teenagern zu vergleichen.
ab 2 Jahren (Rasseabhängig) = Adoleszensphase
Diese beginnt von Rasse zu Rasse unterschiedlich mit ca. 2 Jahren. Der Hund ist dabei, erwachsen und selbstständig zu werden und würde nun vielleicht sein eigenes Rudel aufbauen.
Manche Hunde bleiben in der Pubertätsphase stehen, aber für bestimmte Hunderassen wie z.B. Hovawart oder Hütehunde ist diese Phase sehr wichtig.
Jetzt können plötzlich Probleme auftauchen, mit denen man nicht gerechnet hat, Bissigkeit anderen Hunden gegenüber, Zurechtweisung von Kindern...
In Wirklichkeit haben sich diese Probleme die ganze Zeit schon vorbereitet.
Der Hund ist nur inzwischen reif genug geworden auch umzusetzen, was er in all den lustigen Spielen übte.
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