Kinder und Hunde

so werden sie gute Freunde:

 

Auch Familien mit Kindern möchten auf einen geliebten Vierbeiner nicht verzichten. Für ein harmonisches Zusammenleben sind klare Regeln allerdings Voraussetzung. Die meisten Kinder sind einig erst mit sieben Jahren dazu fähig, sich einem Tier gegenüber vorsichtig und einfühlsam zu verhalten. Erst ab ca. elf Jahren können Sie wirklich eigene Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen. Dies sollten Sie grundsätzlich bedenken, bevor sie sich als Familie für einen vierbeinigen Freund entscheiden. Eltern sollten sich zudem stets darüber im klaren sein, dass sich ein Kind nie ganz alleine um ein Hund kümmern kann, die Haupterziehung und Versorgung sollte immer in den Händen der Erwachsenen bleiben! Es ist natürlich auch unbestritten, dass Erwachsene aufgrund einer souveränen Ausstrahlung viel eher von Hunden als Autorität akzeptiert werden als Kinder.

Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben:

ob sich ein Hund als Familienhund eignet, hängt neben der Erziehung vor allem von seiner Persönlichkeit ab. Wer sich sein Rasse Hund entscheidet, sollte sich genau informieren, ob die Rasse für Familien geeignet ist. Wer einen älteren Hund aufnehmen möchte, zum Beispiel aus dem Tierheim, soll sich zudem erkundigen, ob der Vierbeiner bereits Erfahrungen mit Kindern gemacht hat.

Kommt ein Hund ins Haus, ist es von großer Bedeutung, dass die Rangordnung innerhalb des Familiengefüges von Anfang an geklärt ist, was auch heißt das muss sie als Erwachsene den Hund zurechtweisen dürfen. Der Vierbeiner sollte in der Familie immer den niedrigsten Rangordnungsplatz einnehmen. Obwohl die meisten Probleme doch eine stabile Rangordnung vermieden werden können, sollten Kleinkinder und Hunde grundsätzlich nie miteinander alleine gelassen werden.

Welche Regeln sind im Umgang mit dem Hund wichtig?

Um unerwünschtem Verhalten vorzubeugen, sollten Sie als Eltern ihren Kindern von Anfang an den richtigen Umgang mit dem Vierbeiner zeigen. So darf ein Hund beispielsweise niemals beim Essen gestört werden. Der Futterplatz ist für die Kinder als absolute Tabuzone zu begreifen. Es ist außerdem hilfreich, denn ab zwischen den Mahlzeiten stets Weg zu räumen. Jeder Vierbeiner braucht außerdem einen kinderfreien Rückzugsort, dies kann ein Hundekorb sein, eine Box oder ein Laufstall mit dem ein paar Stäbe entfernt wurden, sodass der Hund hindurch passt. Und als wichtigste Regel gilt: ein schlafender Hund sollte niemals gestreichelt werden!

Wenn Kinder und Vierbeiner gemeinsam spielen

auch das Spielen mit Hunden will gelernt sein. Zeigen Sie Ihren Kindern, indem sie den Hund freundlich zu sich rufen, dass sie ihn zuerst fragen müssen, ob er wirklich spielen möchte, anstatt ihn zu überfallen. Wird es zu wild, sollten Sie sofort eingreifen, vor allem Jagdspiele zwischen Kindern und Hunden sind unbedingt zu vermeiden, da diese schnell außer Kontrolle geraten können!

Auch wenn sich der Hund zu rüpelhaften benimmt, ist es am besten ihre Kinder anzuhalten, das Spiel unmittelbar abzubrechen. In solch durchaus ernst zu nehmenden Situationen sollten Sie Ihren Kindern beibringen, wie erstarrt stehen zu bleiben und die Arme zu verschränken. Hunde lauern dabei, dass ein solches Verhalten nicht zum Erfolg führt, und das Spiel verliert seinen Reiz. Auch einspringen sollten Kinder ausnahmslos ignorieren und gar nicht erst fordern. Um den Hund zu beruhigen, ist es ratsam, ganz ruhig aus dem Raum zu gehen und den Rüpel für eine seit alleine zu lassen. Jegliches wegrennen oder wegschieben bewirkt das Gegenteil und wird vom Hund oftmals nur als lustiges Spiel empfunden!

Werden Kinder im Spiel umgeworfen, sollten Sie sie auffordern, ganz ruhig mit dem Gesicht nach unten liegen zu bleiben und nach Hilfe zu rufen. Auch hier gibt es, sich möglichst wenig zu bewegen! Wenn Eltern diese Situation mit ihren Kindern üben, sind alle im Ernstfall vorbereitet.

Dürfen Kinder den Hund füttern?

Kleine Kinder bis etwa zwölf Jahre sollten Belohnungen nur unter Aufsicht der Eltern und nur aus der flachen Hand füttern. Wichtig ist es zudem, den Kindern beizubringen, dass sie sich niemals bücken dürfen, wenn mal ein Happen auf den Boden fällt, sonst könnte es passieren, dass fressenden Hunde aus Versehen nach der Hand schnappen.

Um Konflikte zu vermeiden, sollten besonders attraktive Dinge, wie zum Beispiel Karl Knochen, nicht einfach in der Wohnung herumliegen, dies gilt übrigens auch für Spielzeug!

Bei Kleinkindern ist besondere Vorsicht angebracht

Leider sind Kleinkinder manchmal relativ grob, sie verhalten sich dem Hund gegenüber so, als ob er ein anderes Kind wäre, und probieren dabei einiges aus. Schimpfen, zwicken, am Schwanz ziehen, aber auch inniges umarmen sind an der Tagesordnung.

Für Hunde kann dies äußerst unangenehm werden, um den sie sich nicht entziehen können, versuchen sich Hunde gemäß durch Knurren oder sogar schnappen zu wehren. Entsprechend werden schließlich auch junge Hunde im Rudel in ihren Schranken verwiesen

viele ältere Kinder geben auch nicht zu, wenn sie den Familienhund geärgert haben, oder schätzen ihr eigenes Verhalten rückblickend schlicht falsch ein. Es erscheint sehr widersprüchlich, dass Eltern keinesfalls Hunde bestrafen sollten, wenn sie durch Knurren zu verstehen geben, dass sie etwas nicht wollen. Dies kann nämlich im schlimmsten Fall dazu führen, dass das Knurren in Zukunft gänzlich unterlassen wird und der Hund ohne Vorwarnung zu schnappt. Zudem ist in den Augen des Vierbeiner dieses Verhalten völlig normal und er kann nicht verstehen, warum er bestraft wird, was eine erhebliche Verunsicherung des Hundes hervorrufen kann.

Eltern sollten kritischen Situationen grundsätzlich versuchen, so ruhig wie möglich zu bleiben, und den Hund sofort aus dem Raum bringen.

 

Gibt es dennoch Schwierigkeiten, kann ein Tierarzt für Verhaltenstherapie fachkundig weiterhelfen

 

Vernachlässigen Sie Ihren Vierbeiner trotz Baby nicht

kommt ein Baby auf die Welt, dreht sich naturgemäß erst einmal alles um das neue Familienmitglied. Besitzen Sie bereits ein Hund, sollten sich da aber dennoch bemühen, dies nun nicht allzu offensichtlich zu vernachlässigen, um einer späteren Freundschaft zwischen dem  Hund und Kind nicht den Weg zu versperren. Sorgen sie auch weiterhin für eine ausreichende Beschäftigung und Auslastung des Vierbeiner, denn nur so kann vermieden werden, dass dieser auf Dauer frustriert und sogar eifersüchtig auf das Baby wird.

 

Den richtigen Umgang mit fremden Hunden:

nicht jeder Vierbeiner ist so lieb und freundlich wieder eigene und dies sollten nicht nur Kinder, die bereits mit Hunden Erfahrung haben, vermittelt werden. Die Individualdistanz des Hundes muss gewahrt bleiben.

Dies heißt konkret, dass Hunde ebenso wie wir Menschen ungern von Fremden bedrängt oder angefasst werden möchten. Kinder verhalten sie oft unberechenbarer als Erwachsene, was Hunde zumeist verunsichert und zu einem abwehrenden schnappen führen kann. Ein vom Hund unerlaubtes streicheln kann ernste Folgen haben. Jegliches zurückweichen oder Knurren sollte immer ernst genommen worden! Dies gilt übrigens auch für Erwachsene.

Optimal ist eine vorsichtige Annäherung: in die Hocke gehen, anstarren vermeiden, vorsichtig beschnuppern lassen. Wichtig: die Tatsache, dass der Hund an einem schnuppert, ist allerdings noch lange nicht als Einladung zu werten, sondern als erster Schritt des aufeinanderzugehens.

 

Hunde die unbeaufsichtigt oder vor einem Geschäft angeleint sind, zu bedrängen, ist ein No-Go.

Eltern und Kinder sollten gemeinsam den Hundebesitzer fragen, ob eine vorsichtige Kontaktaufnahme in Ordnung ist.

Es gilt also: Kinder und Hunde sind tolle Gefährten, und hält man ein paar Regeln ein, steht einem friedlichen Zusammenleben und einer lebenslangen Freundschaft nichts im Wege!